Kontrovers wurden die Entwurfspläne Anfang der neunziger Jahre diskutiert. Zu groß und zu teuer wäre das Bauwerk. Es war die Rede von einem „Palazzo Prozzo“. Der Name hat sich festgesetzt. Bis heute trägt das Gebäude den Namen „Palazzo“.
Auf einem langgezogenen Grundstück entlang einer zentralen Straße entstand an zentraler Stelle innerhalb des Ortes ein zweiteiliger Gebäudekomplex mit Bücherei, Plenarsaal, kommunalen Büros, Wohnungen und Gastronomie. Beide Bauteile sind so angeordnet, dass sie einerseits städtebaulich die äußeren Straßenecken betonen, andererseits in der Mitte des Grundstücks einen größeren Bereich freilassen, welcher als innerstädtischer Platz ausgebaut ist. An dieser Stelle ist zur Platzbelebung eine Gastronomie untergebracht. Beide Gebäude sind über den Platz hinweg durch einen stählernen Fachwerksteg miteinander verbunden, in dem Volksmunde auch „Behörden-Laufbahn“ genannt. Obwohl Typologisch das Ensemble sich von seiner Umgebung stark unterscheidet, fügen die beiden Gebäudeteile sich in seinen Kontext, bestehend aus freistehenden nebeneinander in Glied angeordnete Wohnhäuser, gelungen ein.
Penny Gustavsburg
Penny Gustavsburg
Neubau eines Supermarktes
Als Ergebnis eines Wettbewerbs zwischen mehreren Supermarktketten entstand am Ortsrand von Gustavsburg in direkter Ufernähe des Mains eine neue Penny–Filiale, die sich gestalterisch vom Standard üblicher Marktfilialen positiv absetzen sollte. Wichtiges Gestaltungselement stellt das Dach im vorderen Gebäudebereich dar, welches in Form einer flach geschwungenen Welle konzipiert wurde. Die leichte Dachkonstruktion, deren Scheitelpunkt über dem Haupteingang liegt, bildet gleichzeitig einen überdachten Vorbereich und sorgt auch noch im Kassenbereich und im Backshop für ein großzügiges Raumempfinden. Die Wellenform des mit Kalzipblech gedeckten Dachs, das sich über filigrane Stahlstützen ablastet, leitet sich dabei auch aus der Fließbewegung des in Sichtweite liegenden Flusses ab. Die großzügige Pfosten-Riegel-Verglasung betont den Eingangsbereich und sorgt für einen lichtdurchfluteten Innenraum. Optisch aufgewertet wird das Marktgebäude zusätzlich durch die im Bereich der Ansichtsfassaden verwendeten großflächigen und unterschiedlich farbig akzentuierten Plattenverkleidungen.
Standort: Ortsteil Gustavsburg
Status: Fertigstellung 2013
Auftraggeber: Penny GmbH
Verfahrensart: Bieterwettbewerb
Leistungsbild: LPH 1-8
Größe: Nutzfläche 1.187 m²
Fotos: © Heidacker Architekten
Auszeichnung: Tag der Architektur 2014
Rewe Gustavsburg
Rewe Gustavsburg
Neubau eines Supermarktes
Mit der Stadtkernentwicklung Gustavsburgs entstand an exponierter Lage auch der neue REWE-Markt. Der 2-geschossige Bau mit auskragendem Obergeschoss und abgerundeten Ecken entlang der Darmstädter Landstraße unterstreicht mit seiner markanten Form und dem Nutzungsmix den verstärkt städtischen Charakter dieser Straße. Neben den 1.300m² für den Vollversorger mit exzellenter Fleisch- und Frischfischtheke, entstand ein Café mit überdachtem Außenbereich, sowie Büro- und Praxisräume im Obergeschoss.
Standort: Ortsteil Gustavsburg
Status: Fertigstellung 2017
Auftraggeber: REWE-Group
Verfahrensart: Bieterwettbewerb
Leistungsbild: LPH 1-5, Oberbauleitung
Größe: Nutzfläche 1.974 m²
Fotos: © Heidacker Architekten
Auszeichnung: Tag der Architektur 2018
Sandberg-Karree Nauheim
Sandberg-Karree, Nauheim
Neubau Wohn- und Geschäftshaus
Auf dem ursprünglichen Areal der Tankstelle entsteht am Ortseingang nach Nauheim zur Aufwertung ein neues Quartier. Im ersten Bauabschnitt wurde ein L-Riegel entlang der Königstädter/Georg-Diehl-Strasse erbaut. Dieser faßt zusammen mit den beiden bereits vorhandenen Wohngebäuden den Innenhof und betont die Ecke. Im Erdgeschoß sind Läden untergebracht und in den Obergeschossen sind altengerechte Wohnungen errichtet worden. Die beiden Riegel mit begrüntem Pultdach sind über ein Treppenhaus mit Aufzug verbunden und über Laubengänge zum Innenhof erschlossen. Die Wohnungen sind behindertengerecht und jeder Wohnung ist ein Kellerersatzraum im Laubengang zugeordnet. Im zweiten Bauabschnitt sollen zur Vervollständigung des Karrees drei Punkthäuser mit reiner Wohnbebauung und die Tiefgarage unter dem Innenhof errichtet werden. Das neue Quartier erhält dadurch ein gut gemischtes Nutzergefüge.
Standort: Nauheim
Status: Fertigstellung 2001
Auftraggeber: Baugenossenschaft RIED
Verfahrensart: GU Ausschreibung
Leistungsbild: LPH 1-8
Fotos: © Heidacker Architekten
Max-Beckmann-Weg
Max-Beckmann-Weg, Rüsselsheim
Neubau einer Reihenhaussiedlung
Bei diesem Projekt handelt es sich um den Neubau von 68 Reihenhäusern, einem Mehrfamilien- und einem Gemeinschaftshaus. Wesentliches Element hierbei ist die aktive Beteiligung der zukünftigen Bewohner an der Planung und an der Erarbeitung der städtebaulichen Struktur. Um sich den Lebens- bzw. Familienverhältnissen anzupassen, ist das Angebot vieler Grundrissvarianten wichtig, so dass ein variantenreicher Katalog von Hausmodulen aufgestellt wurde, die jeweils auf die besonderen Wünsche der einzelnen Nutzergruppen abgestimmt wurden. Die Häuser bestehen aus Keller-, Erd- und Obergeschoss, sowie einem teilausgebauten Dachgeschoss als Staffelgeschoss mit Pultdach und extensiver Dachbegrünung. Durch die Dachbegrünung, die kompakte Bauweise, den hohen Wärmedämmstandard und den Einbau einer zentralen Nahwärmeversorgung mit Blockheizkraftwerk erfüllen die Häuser hohe ökologische und energetische Anforderungen.
Standort: Rüsselsheim
Status: Fertigstellung 2001
Auftraggeber: Baugenossenschaft Ried
Verfahrensart: GU Wettbewerb
Leistungsbild: LPH 1-9
Größe: Wohnfläche 11.340 m²
Fotos: © Heidacker Architekten
Zamenhof Quartier
Zamenhof-Quartier Groß-Gerau
Neubau und Ergänzung, Quartiersentwicklung
Auf dem ca. 9.200 m2 großen, in direkter Nähe zum Innenstadtzentrum liegenden Grundstück standen ursprünglich 9 Mehrfamilienhäuser aus den 1950er Jahren. Diese Gebäude waren insgesamt stark sanierungsbedürftig ohne zeitgemäßen Zuschnitte. Darüber hinaus legte die sehr lockere Bebauungsstruktur mit Ihren äußerst großzügigen Freibereichen eine Nachverdichtung nahe.
Die auf dem nördlichen Grundstücksbereich stehenden Wohnzeilen wurden daher abgerissen und durch neue dreigeschossige Wohngebäude mit Staffelgeschossen und Dachterrassen ersetzt. Diese im Grundriss winkelförmig aufgebauten Gebäude bilden paarweise jeweils hofartige Freibereiche.
Die verbleibenden Gebäude wurden saniert und durch Anbauten soweit vergrößert, dass auch hier zeitgemäß zugeschnittene Wohnungen realisiert werden konnten. Über die gestalterische Formensprache und die Farbgebung der Anbauten wurden dabei direkte Bezüge zu den in zeitgenössischer Architektursprache gestalteten Neubauten hergestellt. Zwischen den Bestandsgebäuden und den Neubauten verblieb trotz der vorgenommenen Nachverdichtung noch genügend Platz für einen inneren Grüngürtel, der mit Wegen, Plätzen und Spielanlagen gestaltet wurde.
Standort: Groß-Gerau
Status: Fertigstellung 2015
Auftraggeber: Baugenossenschaft Ried
Verfahrensart: GU Ausschreibung
Leistungsbild: LPH 1-4
Größe: Nutzfläche 4.047 m²
Fotos: © Heidacker Architekten
Visualisierung: moss visuals
Friedhofshalle Bischofsheim
Friedhofshalle Bischofsheim
Neubau 1980
Die alte Friedhofshalle war für Bischofsheim zu klein geworden. Neben der Forderung nach mehr Sitzplätzen sollte ein Ausgang für den Trauerzug vom Altarbereich aus vorgesehen werden. Darüber hinaus sollte eine großzügige Eingangsüberdachung bei großen Trauerfeiern den außerhalb stehenden Trauergästen Regenschutz bieten. Die Erweiterung erfolgte durch Addition eines völlig neuen Altarraumes, der durch seine Dreiecksform und seine vertikale Verglasung den Innenraum sehr sakral wirken lässt und durch die interessant abgestrebte weit überhängende Dachkonstruktion der Trauerhalle ein markantes Erscheinungsbild gibt.
Standort: Bischofsheim
Status: Fertigstellung 1980
Auftraggeber: Gemeinde Bischofsheim
Verfahrensart: öffentliche Ausschreibung
Leistungsbild: LPH 1-9
Fotos: © Heidacker Architekten
Gefahrenabwehr Groß-Gerau
Gefahrenabwehr Zentrale Groß-Gerau
Neubau
Der Neubau der Gefahrenabwehrzentrale des Kreises Groß-Gerau bildet die Erweiterung des bestehenden Landratsamts mit direktem Übergang zu diesem. Hierfür wurde das bereits 4 Jahre zuvor durch das Büro Heidacker gebaute erdgeschossige Gebäude einer Sparkassenfiliale um zwei Geschosse aufgestockt.
Im Erdgeschoss des Gebäudes wurden alle Nutzungen mit verstärktem Publikums- bzw. Fahrzeugverkehr untergebracht, d.h. Sparkasse, Schilderladen sowie Garagen und Fahrradabstellraum. Die Obergeschosse sind Erweiterungsflächen für das Landratsamt. Publikumsverkehr findet hier nur am Rande statt. Die Filiale der Sparkasse besetzt die wichtige Ecke im Westen, an welcher der Zugangsweg zu Landratsamt und Plenarsaal auf den Parkplatz trifft und wo der Besucherstrom in Richtung des neuen Haupteingangs kanalisiert wird.
In den Obergeschossen sind die Büroräume so angeordnet, dass sie auf der nicht dem Hauptgebäude zugewandten Seiten des Gebäudes liegen. Die Nebengebäude werden in einer Schiene „Dienender Räume“ direkt gegenüber der Giebelseite des Hauptgebäudes untergebracht. So wird einerseits eine gute Belichtung der Büros sichergestellt, andererseits werden gegenseitige Einblicke in die Büros der sich gegenüberliegenden Gebäude vermieden, ohne Ausblicke aus den Büros zu behindern.
Am westlichen Kopf des Gebäudes ist das Dach weit über den Weg zum Haupteingang des alten Gebäudes hinweg gezogen, nimmt somit das Motiv des neuen Eingangs zum Landratsamt auf und bildet gleichzeitig ein repräsentatives Vordach über dem Eingang der Sparkassenfiliale.
Standort: Groß-Gerau
Status: Fertigstellung 2010
Auftraggeber: Kreissparkasse Groß-Gerau
+ Kreis Groß-Gerau
Verfahrensart: beschränkte Ausschreibung
Leistungsbild: LPH 1-9
Größe: Nutzfläche 647 m²
Fotos: © Heidacker Architekten
Landratsamt Groß-Gerau
Landratsamt Groß-Gerau
Umbau und energetische Sanierung
Der in den 80er Jahren entstandene 6-geschossige Verwaltungsbau des Landratsamts wies nach 30 Jahren die zeittypischen Schäden auf.
Bei den umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wurde die vorhandene Blechfassade entfernt und mit einer hinterlüfteten Fassade in Passivhausstandard verkleidet. Innen wurde die ehemalige Kantine im 6.OG durch eine offene, lichtdurchflutete Mensa im EG ersetzt. Zudem wurde durch die Neugestaltung der über 100 Büros die Orientierung und Barrierefreiheit optimiert.
Standort: Groß-Gerau
Status: Fertigstellung 2016
Auftraggeber: Kreis Groß-Gerau
Verfahrensart: beschränkte Ausschreibung
Leistungsbild: LPH 1-9
Größe: Nutzfläche 6.820 m²
Fotos: © Heidacker Architekten
Auszeichnung: Tag der Architektur 2018
Palazzo
Palazzo Bischofsheim
Neubau 1994 / Energetische Sanierung 2020
Kontrovers wurden die Entwurfspläne Anfang der neunziger Jahre diskutiert. Zu groß und zu teuer wäre das Bauwerk. Es war die Rede von einem „Palazzo Prozzo“. Der Name hat sich festgesetzt. Bis heute trägt das Gebäude den Namen „Palazzo“.
Auf einem langgezogenen Grundstück entlang einer zentralen Straße entstand an zentraler Stelle innerhalb des Ortes ein zweiteiliger Gebäudekomplex mit Bücherei, Plenarsaal, kommunalen Büros, Wohnungen und Gastronomie. Beide Bauteile sind so angeordnet, dass sie einerseits städtebaulich die äußeren Straßenecken betonen, andererseits in der Mitte des Grundstücks einen größeren Bereich freilassen, welcher als innerstädtischer Platz ausgebaut ist. An dieser Stelle ist zur Platzbelebung eine Gastronomie untergebracht. Beide Gebäude sind über den Platz hinweg durch einen stählernen Fachwerksteg miteinander verbunden, in dem Volksmunde auch „Behörden-Laufbahn“ genannt. Obwohl Typologisch das Ensemble sich von seiner Umgebung stark unterscheidet, fügen die beiden Gebäudeteile sich in seinen Kontext, bestehend aus freistehenden nebeneinander in Glied angeordnete Wohnhäuser, gelungen ein.
Standort: Bischofsheim
Status: Fertigstellung Neubau 1994 / Sanierung 2020
Auftraggeber: Gemeinde Bischofsheim
Verfahrensart: öffentliche Ausschreibung
+ beschränkte Ausschreibung
Leistungsbild: LPH 1-9
Größe: Nutzfläche 1.380 m²
Fotos Sanierung: © Heidacker Architekten
Trauerhalle Rüsselsheim
Trauerhalle, Rüsselsheim
Wettbewerb
Standort: Rüsselsheim
Status: Entwurf 1983
Auslober: Stadt Rüsselsheim
Verfahrensart: Wettbewerb